Mittwoch, 21. Juni 2017
Sommeranfang – Midsommar – wird in Schweden nicht am 21.6. sondern immer an einem Freitag gefeiert, also dieses Jahr am 23. Juni. Am Tag danach könnte wahrscheinlich sowieso keiner zur Arbeit gehen… ;-)))
Von Lindesberg an den Alvlangen (zwischen Nora und Karlskoga) – 55 km
Ich finde es manchmal sinnvoll, am eingeschlagenen Kurs nicht um jeden Preis festzuhalten, sondern flexibel zu bleiben.Solch eine Situation ist für mich heute früh eingetreten, da der Westwind immer noch sehr kräftig bläst. Ich spüre, dass mir die heutige Fahrt bevorsteht und entschließe mich zu einer Kursänderung. Ich werde heute überwiegend nach Süden fahren und dann später Oslo südlich umfahren, indem ich die Fähre von Moss nach Horten nehme.
Vor meiner Abfahrt sitze ich noch gemütlich in Oscar’s Café und dann geht es los…
Lindesberg ist schön am Wasser gelegen…
Die ersten Kilometer sind jedoch alles andere als eine Erleichterung, da es gleich 250 m hoch geht! War der Wind vielleicht doch angenehmer? 😉
Oben angekommen, will ich gerade ein Foto von der bevorstehenden Abfahrt machen, als ein Rennradfahrer neben mir anhält. Das habe ich ja noch nie erlebt, meistens werden die Tourenfahrer von den schnellen Rennradfahrern keines Blickes gewürdigt – zumindest ist das in Deutschland so!
Christer Carlsson ist da zumindest ganz anders.
Mitten auf der Straße entwickelt sich ein sehr angenehmes Gespräch, wir fotografieren uns gegenseitig vor einer rasanten Abfahrt – Höchstgeschwindigkeit 58 km/h. Unterwegs entschließen wir uns zusammen ins 10 km entfernte Nora zu fahren. Wir legen im hübsch gelegenen Nora eine ausgiebige Kaffeepause ein, unterhalten uns sehr angeregt ….
… und dann trennen sich unsere Wege wieder. Danke für den schönen Nachmittag, Christer! Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt…
Meine Kursänderung ist ein Volltreffer und ich fahre eine der bisher schönsten Etappen! Der Wind bläst meist schräg von hinten, die Strecke führt oft an Seen entlang…
..und ich freue mich über meine getroffene Entscheidung.
Am Abend lande ich schließlich am Alvlangen See und als ich gerade das Zelt aufbaue, tauchen Sebastian und Gustav (links) auf.
So erhaltet ihr nun auch noch einen kleinen Einblick in meinen Zeltaufbau…
Am Abend breitet sich eine wunderbar friedliche Stimmung aus…
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich – da nun die Mücken Regie führen – in meiner mückenfreien Zone und erfreue mich an meinem Zelt.
Fast jeden Tag an einem anderen See, nur wenige Meter vom Wasser entfernt aufzuwachen und einzuschlafen, das ist für mich eine ganz besondere Erfahrung!
Bevor mir nun der Kopf auf die Tastatur fällt, verabschiede ich mich lieber … ♡