Ich will raus aus den Bergen …!!!

Sonntag – Montag, 29. – 31.Juli 2017

Von Øvre Sirdal nach Flekkefjord, 85 Kilometer – 930 Höhenmeter

Von Flekkefjord nach Vestbygd, 75 Kilometer – 1020 Höhenmeter

Sonntag, 30. Juli 2017

Es hat kräftig geregnet und die Wolken hängen sehr tief. Wasserfälle stürzen von den Felsen und es gluckert überall. Die Knods stört dieses Wetter nicht, mir aber bekommt diese Stimmung nicht so gut. Mir fehlt der weite Blick.
Ich habe genug von steilen Felswänden und engen Tälern, ich will ans Meer und möchte auch mal wieder entspannt mit meinem Rad fahren. 
Ich entscheide mich, nach Flekkefjord an die Küste zu rauschen.
Zunächst klappt das auch ganz gut, da es ordentlich bergab geht…
Allerdings währt dieser Zustand nur vorübergehend, dann beginnt es wieder stark zu regnen, die Berge werden immer steiler und am Ende des Tages erreiche ich mit letzter Kraft Flekkefjord.
Mir reicht es und als ich dann auch noch bemerke, dass ich unterwegs meinen Tacho verloren habe, ist meine optimistische Grundstimmung ziemlich im Keller!
Einkaufen kann ich auch nichts, da alle Geschäfte geschlossen haben und so knabbere ich an meinen letzten Möhren.
 😦 
Dann noch eine Nacht im feuchten Zelt …
Ich tröste mich damit, dass es ja nur Wasser ist und morgen sicherlich besser wird …
Von diesem Tag gibt es nur ein witziges Foto …;-)

Montag, 1. August 2017

Ich werde vom prasselnden Regen wach und dieser Zustand hält auch die nächsten drei Stunden an!
Das kann ja heiter werden, kaum noch etwas zu essen, ans Zelt gefesselt und der nächste Laden 12 Kilometer entfernt! 
Wenigstens bewährt sich mein Zelt und ich schwimme nicht auf meiner Matratze …
Irgendwann ist auch das ausgestanden, ich packe alles schön nass ein und will nur weg!
Es soll ein sehr anstrengender Tag werden, zum Glück ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon!
Das Wetter beruhigt sich und ich erlebe eine Etappe, die durch eine wunderbare Landschaft führt. Allerdings – und das ist der Haken an diesem Tag – geht es extrem steil bergauf und bergab!
Ich fahre kleine Nebenwege, die oft nicht asphaltiert sind und viele steile Passagen enthalten…

Es ist auch der Tag der Wasserfälle …

Unterwegs treffe ich Tini und Vincent aus Holland, die mit ihren Tourenrädern in Göteborg gestartet sind …

Vincent & Tini kündigen mir schon an, dass die weitere Strecke sehr anstrengend wird …
Der Ausblick auf den Fjord ist immer wieder sehr schön …

… wenn es nur nicht immer wieder hoch und runter ginge. 😦
Zwischendurch genieße ich frische Himbeeren …

… und habe auch wieder interessierte Gesellschaft bei meinem Picknick …

Ich will schon irgendwo mein Zelt am Wegesrand aufbauen, als sich plötzlich die Landschaft öffnet und sich mir ein weiter Blick in eine flache Landschaft auftut!
Ich kann mein Glück kaum fassen, es regnet nicht, ich sehe ganz viel Himmel und erfreue mich an grünen Wiesen!

Ich habe eine flache Küste ohne Felsen erreicht und fühle mich fast wie zu Hause!
Die Anstrengung und der vorübergehende Frust weichen der Entspannung.
Ein Zeltplatz im saftigen Grün, mein Zelt trocknet schnell und ich werde wunderbar entspannt schlafen …
Morgen werde ich mich der Fähre in Kristiansand wieder etwas weiter nähern und nach Lyngdal fahren.
Ihr merkt schon, ich will jetzt nach Dänemark!  ♡

Freier Blick nach allen Seiten und gaaaanz viel Himmel!

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Kai Nicolas Schaper sagt:

    Hey endlich wieder im Flachland! Bald bist du wieder in unserer Heimat. Gerne würde ich dich ein kleines Stück begleiten, aber leider startet meine Tour nach Süddeutschland in zwei Tagen. Dann werde ich in die Pedale treten. Doch zunächst ja nur durch den Flachen Norden.
    Bei Interesse: https://southbound2017.jimdo.com/blog/

    Gruß Kai

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    1. veganbiketravel sagt:

      Hallo Kai,

      danke für deine Grüße.
      Ich wünsche dir eine wunderbare Radtour und freue mich auf den Austausch mir dir.
      Danke auch für den Link zu deinem Blog.

      Liebe Grüße

      Andreas

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  2. Helge Deiters sagt:

    Jetzt die letzten Meter aber nicht schlapp machen. Denk dran, Du solltest es auch genießen. Du hast doch keinen Stress. Dich dürstet es „nur“ nach schnöden Luxus. Genieß die Freiheit und wenn die Klamotten auch klamm sind. Das rhythmische Prasseln des Regens ist doch total beruigend. Mach dir weniger Sorgen. Natur pur.

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    1. veganbiketravel sagt:

      Hallo Helge,
      danke für deine aufmunternden Worte, sie haben mir bei meiner gestrigen Etappe geholfen, da ich im Moment ein wenig ’schwächle’…
      Der prasselnde Regen ist beruhigend, wenn ich bereits im Zelt liege, allerdings auf Dauer anstrengend, wenn ich unterwegs bin oder das ganze nasse Zeug einpacken muss. 😉

      Ganz liebe Grüße

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  3. Gert Ove Mikkelsen sagt:

    Dear Andreas. Thank you so much for our talk in Spangereid, between Lyngdal and Mandal. It was a short, but memorable meeting. Such an interesting and trustworthy person you are!!
    I have read your blog with great pleasure. Thank you for all of your histories and anecdotes.
    I will send you a personal e-mail, to let you know that you are more than welcome for a coffee or couchsurfing if you ever come to my hometown of Bergen.
    Best of luck with the rest of your journey.

    Gert Ove Mikkelsen

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    1. veganbiketravel sagt:

      Dear Gert,

      nice to hear from you!
      I have just published the blog about my trip vom Lyngdal to Mandal.
      We will meet again and thank you very much for your invitation in Bergen!
      It also would be nice to meet you and your family in Eutin!

      Best regards

      Andreas

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